Vor zwei Jahren hatte Otto Beck die Idee ein Flachwasserbiotop mit Anschluß an den Wörther See zu erstellen. Eine passende Fläche für dieses Vorhaben stellt das Grundstück im Südosten des See`s beim Zanderplatz dar. Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Naherholung Wörther See und ist somit in der Pachtfläche der Gewässerfreunde Wörther See enthalten. Der geplante Flachwasserbereich soll als Laichgewässer verschiedener Fischarten und Amphibien dienen und durch weitgehend natürliche Sukzession der Uferflächen sowie Erdwällen zur Artenvielfalt am Wörther See beitragen.
Nach Rücksprache mit der zuständigen Genehmigungsbehörde (LRA Dingolfing-Landau) ist für die Herstellung eines Flachwasserbiotops ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren erforderlich. Der entsprechende Antrag auf wasserrechtliche Plangenehmigung wurde in Abstimmung mit den Fachstellen (WWA und Naturschutz) von mir erstellt und am 20.08.2019 beim LRA Dingolfing-Landau eingereicht. Es folgten eine Reihe von Gesprächen mit den Fachbereichen. Schlußendlich mußte der Antrag nochmals geändert werden und eine TEKTUR erstellt werden, die dann am 07.11.2019 im LRA eingereicht wurde. Später mußte auch noch ein Pflanzplan nachgereicht werden.
Anfang September 2020 erhielten wir endlich den Genehmigungsbescheid vom 04.09.2020. Vor Beginn der Aushubarbeiten mußte noch eine archäologische Untersuchung des Kreisarchäologen Dingiolfing durchgeführt werden, die keine Befunde ergab. Danach erfolgte eine naturschutzfachliche Untersuchung der Fläche bezüglich seltener Arten, die bis auf wenige Ausnahmen (Zauneitechse) auch keine weiteren Maßnahmen erforderten. Die Aushubarbeiten wurden im Nov. 2020 mit einem großen Kettenbagger durchgeführt. Der Aushub wurde zur Aufschüttung der Randwälle und Auffüllung der Uferbereiche verwendet. Insgesamt mußten ca. 1.500 m³ Boden und 150 m³ Humus bewegt werden. Im Frühjahr 2021 wurde dann abschließend mit einem Mobilbagger der Flachwasserbereich nach Westen erweitert und die gesamten Nebenflächen einplaniert. Die naturnahe Pflanzung mit heimischen Sträuchern (160 Stk.) erfolgte im April 2021. Die Ansaat der Wälle und Nebenflächen wird demnächst durchgeführt. Die Uferböschungen werden nicht angesäht und der natürlichen sukzession überlassen. Die Wasserfläche ist ca. 500-600 m² groß. Für die vorhandenen Zauneidechsen werden zwei sogenannte Nester aus großen Granit nach angelegt.
Die Uferböschungen und Abgrenzungswälle sollten nicht betreten werden, um die sich entwickelnden Pflanzen- und Tierarten nicht zu zerstören bzw. zu beeinträchtigen.
Wörth/Isar, 10.05.2021
Franz Luderfinger